Burgstemmen: Grüne Oase

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Burgstemmen: St. Michaelis-Kirche

St. Michaelis Kirche

St. Michaelis

Die evangelische Kirche trägt den Namen des Erzengels Michael.
Die erste urkundliche Erwähnung geht aus einer Urkunde des Bischofs Bernward von Hildesheim aus dem Jahre 996 hervor. Es muß also zu dieser Zeit bereits eine Kirche bestanden haben. Sie war eine Eigenkirche Bernwards. Seinen gesamten Besitz hatte er der Kreuzkapelle, dem (späteren) Michaeliskloster, in Hildesheim übertragen und damit auch unsere Kirche.
Bis 1802 übte das Kloster noch das Patronatsrecht für die Burgstemmer Kirche aus.
Die heutige, romanische, einschiffige Kirche mit Turm wurde aus  Bruchsteinblöcken um 1200 erbaut.  Die großen Kantenquader, an der Nord und Südecke des Turmes, dienten nicht nur statischen Zwecken, sondern bilden auch ein Schmuckwerk.
Die Decke im Inneren der Kirche und des Turmes wird durch ein Kreuzgratgewölbe getragen.
Die Burgstemmer Kirche gehört zu den wenigen Dorfkirchen aus romanischer Zeit, deren ursprüngliche Anlage mit durchgängiger Wölbung erhalten geblieben ist. Typisch ist der niedrige Durchgang vom Turm ins Kirchenschiff.
Der Turm war zunächst als Wehrturm gebaut worden, der in Kriegszeiten den Dorfbewohnern Schutz bot und gleichzeitig Aufbewahrungsort z.B. für Saatkorn etc. war.
Ursprünglich hatte er ein Pultdach. Im Jahr 1600 erhielt er den spitzen Turmhelm, der wegen eines Blitzeinschlages 1862 erneuert werden musste.
Im Knauf des Turmkreuzes sind Berichte über das Zeitgeschehen von 1600, 1676, 1905, 1932, 1969 hinterlegt.
Die politische Gemeinde war Eigentümer des Turmes und  daher in der Pflicht auch die Kosten der Unterhaltung zu tragen.
Erst 1956 einigten sich Kirche und politische Gemeinde. Die Kirchengemeinde übernahm den Turm, die kommunale Gemeinde wurde von allen Kosten freigestellt.
Umfangreiche Umbaumaßnahmen erfolgten unter Pastor Abel von 1766 – 1678.
Auf Grund der Kriegswirren des „ Siebenjährigen Krieges” waren 200 preußische Gefangene in der Kirche festgesetzt worden.
Nach Abzug der Gefangenen stellte der Pastor fest, dass der Kirchenraum völlig verschmutzt und die Bänke und Empore schwer beschädigt waren.
Die Bestandsaufmaßnahme der Schäden ergab, dass eine Reparatur nicht möglich war.
Daraufhin schrieb der Pastor 1766 an das Hochfürstliche Konsistorium und bat um Geld und Genehmigung der Erneuerung. Gleichzeitig sollte die Orgel, die vor einem Fenster stand, unter den Turm versetzt werden.
Als die politische Gemeinde 50 RT, die Landstände 20 RT beisteuerten und eine Sammlung in den benachbarten Gemeinden 26 RT erbrachte, begann der Pastor mit den Bauarbeiten – allerdings ohne Genehmigung.
In einem erneuten Schreiben an das Konsistorium, bat der Pastor der Kirchengemeinde 200 RT aus Rücklagen zu bewilligen.
Daraufhin schickte das Konsistorium den Superintendenten Crohme aus Alfeld zur Überprüfung auf die Baustelle.
Er war sehr überrascht als er die Kirche besichtigte.
Der Pastor hatte den Kirchenfußboden um 60 cm absenken lassen, außerdem hatte er vier große Fenster in das Mauerwerk brechen lassen, um bessere Lichtverhältnisse zu erreichen.
Die nördliche Außenwand hatte dadurch nachgegeben und musste nun im oberen Bereich neu aufgesetzt werden.
Außerdem hatte er den Altar zu einem Kanzelaltar (Kanzelkorb) umbauen lassen.
Die Orgel wurde nicht nur versetzt, sondern auch mit einem neuen Register erweitert und mit einem neuen Prospekt versehen. Die Baumaßnahmen wurden nach den Plänen des Pastors zu Ende gebaut, allerdings wurde er dann versetzt.
In den Jahren 1981/83 wurde die Kirche dann wieder umfangreich renoviert, so wie sie sich heute darstellt.
Dabei wurden alte Wandmalereien aus dem 13.Jahrhundert wieder entdeckt, die im Chorraum sichtbar sind. Am besten erhalten ist die Gestalt des Weltenkönigs in der Apsis. Christus sitzt auf einem Thron mit halbrunder Lehne.
Die Decke im Kirchenschiff ist längs der Grate mit Zierstreifen geschmückt.  Die Gewölbescheitel werden von Rosetten mit Engelsköpfen geziert.
Der Taufstein aus Sandstein ist um 1500 gefertigt worden.
Südwand: Ölgemälde der Pastoren Werkmeister u. Prossel (1680-1732)
Nordwand: Epitaph der Pastoren Schwan u. Keilius
(1650-1680)
Das Schmuckfenster, im Chor von 1895, ist eine Schenkung der Familie Oppermann für ihren verstorbenen 26 jährigen Sohn.
Altar:
Der Barockaltar stammt aus 1742 und ist aus Tannen- / Lindenholz gefertigt. Zwei gedrehte Säulen mit Blüten und Trauben umrahmen Christus am Kreuz. Engelkopfkonsolen mit Akantusanschwüngen stützen die Seitenteile.
Der 1776 umgebaute Kanzelaltar ( Kanzelkorb) wurde wieder zurückgebaut.
Orgel:
Die erste Orgel stammte aus dem Jahr 1621 und wurde in der Zwischenzeit häufig repariert.
Durch einen Blitzeinschlag in den Turm 1761, war eine Reparatur notwendig geworden und es sollte eine neue Orgel angeschafft werden. Wegen fehlender Einigkeit der Bezahlung, dauerte es allerdings noch bis 1904 bevor eine neue Orgel angeschafft wurde.
Der guterhaltene Prospekt mit seinen Schaupfeifen vor der Orgel blieb erhalten.
2011 wurde dann wiederum eine neue Orgel angeschafft, wobei der Prospekt erhalten blieb.

Glocken:
Seit 1655 besaß unsere Kirche ein dreistimmiges Geläut. Glocken mit unterschiedlichem Klang und Gewicht.
Bis zum 1. Weltkrieg erklang das dreistimmige Geläut der Glocken es setzte sich zusammen aus
der ältesten Glocke, Marienglocke gegossen 1498 ,Gewicht 6 Ztr.,
der Sturmglocke 11 Ztr.
der großen Glocke 19 Ztr.
Während des 1. u. 2. Weltkriegs wurden zwei Glocken eingeschmolzen und konnten erst 1955 ersetzt werden, seit dieser Zeit läuten wieder 3 Glocken.
Die politische Gemeinde musste die Kosten für die Glocken aufbringen und zog dafür anteilig die Reiheleute (Grundbesitzer) heran.
Dafür hatten sie das Recht auf kostenloses Geläut zu Hochzeiten und Beerdigungen.
Häuslinge und Mieter mussten dagegen für das Geläut bezahlen.
Turmuhr:
Eine erste Turmuhr gab es wahrscheinlich 1654. Die Uhr musste mehrfach repariert werden, so dass man sich 1832 zu einer Neuanschaffung entschloss.
Leider stellte sich das als Fehlkauf heraus, so dass sie schon 1875 erneut ersetzt werden musste.

Quelle
Karl Kirsch, Burgstemmen, Ein Dorf im Leinetal
Rudolf Friemelt, Aus der Geschichte der Gemeinde Burgstemmen

Karl-Heinz Bertram
Oktober 2017

Gleisbau Deutsche Bahn Burgstemmen

Gleisbauarbeiten

Der Gleisbau auf der Nord/Südstrecke zwischen Nordstemmen und Elze.
Im September 2017 wurden die Gleisanlagen auf einer Länge von ca. 5 km erneuert. Eine Erneuerung ist etwa alle 30 Jahre erforderlich, da sich durch den Druck und Schmutz das Schotterbett zersetzt und weich wird. Die letzte Erneuerung war 1984, wie man an dem Datum der alten Schienen ablesen konnte. Es wurde rund um die Uhr, in zwei Schichten je 12 Stunden, gearbeitet.
Die notwendigen Arbeiten, werden hier nach Auskunft eines Mitarbeiters der Baufirma beschrieben.
Arbeitsschritte:
1. Entfernen des Schotters, reinigen und wieder einfüllen
2. Verfestigen des Schotters
3. Lösen der Verschraubung an den Schienen
4. Neue Schienen neben der alten Schiene ablegen
5. Entfernen der alten Schwellen und Schienen, bei gleichzeitiger Neuverlegung
6. Verschrauben der Schienen
7. Verfestigen des Schotters
8. alte Schienen abtransportieren
9. Schotter auffüllen
10. Schotter verfestigen
11. Gleis ausrichten

  1. Die Arbeiten werden vollautomatisch mit einem Gleisbauzug ausgeführt.IMG_0331

Der Zug fährt auf dem Gleis, hebt dieses an und reißt mit einer schweren Stahlkette den Schotter aus dem Gleis, befördert diesen auf die Siebanlagen. Hier wird der nicht brauchbare Schotter ausgesiebt und auf die mitgeführten Waggons übergeladen, der Rest wird gleichzeitig ins Gleisbett zurückgeführt.

2. Verfestigen des Schotters

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Stoffmaschine zur Rückverfestigung des Schotters

5. Aufnahme der alten Schwellen und NeuverlegungIMG_0352

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Dieser Gleiszug hat eine Länge von ca. 8oo m, incl. der notwendigen Waggons, die das Gleismaterial transportieren.
Das obere Bild zeigt eine Art Laufkatze, die oberhalb der Waggons läuft und für den Transport der alten und neuen Schwellen sorgt.
Das untere Bild zeigt wie der Zug auf den Schienen fährt, die alten Schwellen und alte Schiene entfernt, gleichzeitig die neuen Schwellen und die neue Schiene verlegt.

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Die neuen Schwellen und Schiene sind verlegt, die alte Schiene liegt jetzt neben der Neuen.  Die neuen Schienen müssen nun mit der Schwelle verschraubt werden. Die alten Schienen werden in Stücke geschnitten und abtransportiert.
Anschließend erfogt die Auffüllung des Schienenstranges mit Schotter und einer  Rückverfestigung.
Zum Schluß erfolgt die Ausrichtung der Gleise.

Karl-Heinz Bertram
Oktober 2017